Ortsteil Katharinenrieth
Seit 01.01.2010 ist Katharinenrieth durch Eingemeindung ein Ortsteil der Stadt Allstedt. Die erste urkundliche Erwähnung von Katharinenrieth wird durch die Schenkung des Kaisers Friedrich „Barbarossa" im Jahre 1184 an den Mönch Jordan, vom Kloster der Zisterzienser, als Dank für die Urbarmachung des unteren Rieds und der Helmeniederung bekannt. Die historische Dorfform ist ein Marschhufendorf flämischen Ursprungs.
Seit seiner Entstehung ist diese Dorfform noch naturgerecht erhalten, ebenso die in der „Hufe" liegenden Ländereien.
Der Erhalt dieser Grundsubstanz liegt im Interesse aller Bürger der Gemeinde. Die einzige gesicherte Zufahrt zum Ort führt durch die Niedrröblinger Flur über drei Helmebrücken. Die Zufahrt und Passage der Helmebrücke war ein Brennpunkt für die gemeinde Katharinenrieth und seine wirschaftliche Entwicklung. Die Zufahrtsstraße gehörte neben dem Helmebereich iund den Wiesenflächen der Gemeinde Niederröblingen, die Mühlinsel der Stadt Allstedt. Heute ist für die Zufahrtsstraße der Landkreis Mansfeld-Südharz zuständig. Die Durchfahrt durch das Mühlengrundstück wurde 1994 durch eine neue Zufahrtsstraße mit den Bau einer modernen breiten Brücke über die Helme ersetzt. Der Teil der Mühlinsel in östlicher Richtung gegenüber der ortslage, gehört erst seit 1991 der gemeinde Katharinenrieth. Durch diese Eigentumsverhältnisse ist die Gemeinde nie im Besitz einer eigenen öffentlichen Zufahrtsstraße gewesen. Seit 1966 bemühte sich die Gemeinde um eine eigene neue Zufahrt zum Ort, so wie um den Neubau der stark durch Hochwasser geschädigten Brücken über die Helmearme.
Im Jahre 1994 wurde dieser Wunsch und das langjährige Bemühen der Gemeinde Wirklichkeit, die Zufahrtsstraße mit dem Brückenneubau konnte feierlich übergeben werden. Das gesamte Gebiet um die Ortslage Katharinenrieth ist von der Flussniederung geprägt und weist kaum etwas Gefälle auf. Zur Entsorgung des Regenwassers sind Gräben und Abwasserkanäle gezogen, wie es im gesamten oberen und unteren Helmeried zu beobachten ist. Bei der Urbarmachung durch die flämischen Siedler wurde die gesamte Entwässerung nach deren Bauarten durchgeführt, damit wurde auch das Land hinter den Grundstücken, den Hufen, mit den Wohnstellen aufgeteilt. Diese Anordnung in Hufen im spitzen Winkel zum Lauf der Helme bestimmt auch heute noch die Struktur des Ortes.
Die landwirtschaftliche Produktion bestimmte seit jeher das Leben im Ort und damit auch seinen Charakter. Seit der Gründung des Ortes hat es keine wesentlichen Veränderungen gegeben. Im Jahre 1816 gab es im Ort 220 Einwohner, heute leben hier 239 Einwohner.
Die Gemeinde Katharinenrieth ist zurzeit hauptsächlich Wohnungsstandort. Ein Teil der Bevölkerung arbeitet in Allstedt und Sangerhausen in der Landwirtschaft, im Industriegebiet der Kieswerke und im Transportunternehmen. Durch starke Kiesablagerungen im Hinterfeld des Ortes wurde eine Kiesgrube für Wasserkies erschlossen. Ein Teil der Wasserfläche wird zur Fischaufzucht genutzt.