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Ortsteil Sotterhausen


Sotterhausen seit 01.01.2010 durch Eingemeindung Ortsteil der Stadt Allstedt, liegt im südöstlichen Teil des Harzvorlandes, am Westerbach. Bei guter Sicht scheint das Kyffhäusergebirge am westlichen Horizont greifbar nahe zu sein. In südöstlicher Richtung erstreckt sich das Rohnetal und der Ziegelrodaer Forst. Im Osten liegt die Bornstedter Mulde und der Hornburger Sattel, im Norden der Höhenrücken der Horl und die Riestedter Mulde, im Westen die Helmeniederung und die Goldene Aue. Als das Kloster Hersfeld gegründet wurde, stattete Karl der Große es mit reichlich Besitz aus. Zu seinen Geschenken gehörte u. a. das Friesenfeld im Hassegau, zu dem auch Sotterhausen gehörte. Die Bauern mussten daraufhin jährlich das Zehntel ihres Ertrages an das Kloster abführen. Die erste urkundliche Erwähnung Sotterhausens stammt aus dem sogenannten Zehntverzeichnis dieses Klosters, dass um 899 verfasst wurde. Darin wird der Ort an 13. Stelle als Suderhusa genannt. Die Gründung des Ortes geht vermutlich auf die Hessen zurück, die nach der Zerschlagung des Thüringer Königreiches (531) in das Gebiet einwanderten. Die Endung -hausen heißt so viel wie Wohnsitz, Häuser. Die Vorsilbe Suder ist eine geografische Lagebeschreibung der Siedlung und wird als „die südlichen", aber auch als „die salzhaltige Quelle" gedeutet. Sotterhausen könnte daher mit „die südlichen Häuser" (südlich des Westerbaches) oder „die Häuser an der Salzquelle" übersetzt werden. Der Ort weist noch heute typische Merkmale eines Haufendorfes auf Sotterhausen gehört seit dem Spätmittelalter zum Amt Beyernaumburg und unterstand dessen Gerichtsbarkeit sowie größtenteils auch dessen Dienst-, Lehens- und Zinsherrschaft. Das Kloster Kaltenborn hatte in Sotterhausen ebenfalls Grundbesitz und Lehensansprüche. Darüber hinaus übte es das Patronat über Kirche, Pfarre und Schule aus. Nach 1539 fielen die Besitzungen und Rechte des Klosters an das Amt Sangerhausen, also an den Landesherrn. Die Kirche ist dem heiligen Georg geweiht, der auch Schutzpatron der Grafschaft Mansfeld war. Der erste Kirchenbau stand einst am westlichen Dorfausgang und war eine einfache Kapelle. Die jetzige Kirche wurde 1557 erbaut. Der Kanzelaltar enthält Teile eines Schnitzaltares aus dem 16. Jahrhundert und ist mit einem hölzernen Kruzifix bekrönt. Rechts und links des Kanzelkorbes steht zur einen Seite die heilige Katharina und zur anderen die heilige Margaretha. Der achtseitige Taufstein aus der Zeit um 1667 ist wahrscheinlich einem alten romanischen nachempfunden worden und enthält an den sichtbaren Seitenflächen Motive romanischer Blumen, Rosetten und das Bildnis eines Stieres. Das Orgelspiel der Kirche wurde 1730 von Zacharias Hildebrandt, einem Schüler Gottfried Silbermanns erbaut. Der Kirchturm stürzte in den Jahrhunderten mehrfach ein. Jetzt steht ein Glockenhaus neben der Kirche. Aus dem einstigen Pfarrgut ging im 16. Jahrhundert ein Freigut hervor. Am 21. Februar 1737 wurde dort der spätere Feldmarschall Friedrich Adolf Graf von Kalckreuth geboren. Im 19. Jahrhundert wurde aus dem Freigut eine Gastwirtschaft, die den Namen „Zum Kronprinzen" führte. Einzelbäuerliche Wirtschaften prägen seit alters her das Leben in Sotterhausen. Bäcker, Salpetersieder und Windmüller gab es ebenfalls frühzeitig. Im 19. Jahrhundert waren alle Berufsgruppen im Ort vertreten, die für eine gut funktionierende Wirtschaft und für ein Leben auf dem Dorf benötigt wurden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte der Ort eine eigene Molkerei. Es gab sogar eine Reparaturwerkstatt für Fahrräder und Motorfahrzeuge. Heute haben sich Kleinstunternehmen angesiedelt und die fruchtbaren Äcker werden vom Agrarbetrieb Beyernaumburg bewirtschaftet. Einen wichtigen Beitrag zum dörflichen Leben leisten die Sotterhäuser Vereine und Gruppen. Die Freiwillige Feuerwehr, der Traditions- und Heimatverein mit seiner Burschenschaft und der Ortsbauernverband, bereichern mit ihren Veranstaltungen das kulturelle Angebot im Ort. Sie pflegen alte und neue Bräuche.
Jahr für Jahr zieht es viele Besucher in den kleinen Ort. Sie genießen die Feste und die Gastfreundschaft der Sotterhäuser Einwohner.